Benachrichtigungen
Alles löschen

Wie kann der Übergang vom Berufsleben in die Früh/Rente erfolgen - Finanzen generell

3 Beiträge
2 Benutzer
0 Likes
692 Ansichten
Beiträge: 1
 Elbe
Themenstarter
(@elbe)
Beigetreten: Vor 2 Jahren

Hallo, meine Schwägerin hat beginnende Demenz. Aber bis zur Rente hat sie noch gut zwei Jahre. Doch die Krnakheit nimmt an Tempo zu, so dass es unwahrscheinlich ist, dass sie noch so lange arbeiten kann. Was kann man tun, damit sie nicht in eine Frühverrentung mit Abschlag von der zu erwartenden Rente bekommt. Danke für Tipps
Elbe

2 Antworten
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Liebe Elbe, herzlich willkommen im Forum!

Sie sprechen ein sehr wichtiges Thema an, es ist gut nachvollziehbar und wünschenswert, dass Ihre Schwägerin möglichst wenig Nachteile im Berufsleben durch eine Demenzdiagnose erfahren sollte.

Auf jeden Fall finde ich es sehr gut, dass Sie zusammen mit Ihrer Schwägerin nach der besten Lösung suchen. Im Anhang finden Sie ein Informationsblatt der Deutschen Alzheimer Gesellschaft mit relevanten Informationen zu „Berufstätigkeit und Ausstieg aus dem Beruf bei Demenz“. Mit diesen Informationen können Sie sich eine Strategie überlegen, die zu der persönlichen Situation Ihrer Schwägerin passt. Ihre Schwägerin muss z.B. ihren Arbeitgeber nicht über die Erkrankung informieren (es sei denn, die Erkrankung hat Auswirkungen auf die Arbeit z.B. durch Gefährdung anderer). Allerdings kann es dann sein, dass Ihre Schwägerin zunehmend unter Druck gerät, weil ihr Fehler unterlaufen und sie nicht möchte, dass Kollegen etwas bemerken. Ein Betroffener hat dies so geschildert: „Ich hatte den Eindruck, dass der Leistungsdruck auf der Arbeit immer größer wurde, obwohl ich die gleiche Arbeit wie früher gemacht habe. Ich war schließlich kurz vor einem Burnout.“ Die andere Variante wäre, dass man versucht, zusammen mit dem Arbeitgeber einen anderen Arbeitsplatz zu finden, wo die Anforderungen auch mit beginnender Demenz noch einige Zeit machbar sind. Ein Gespräch mit dem Arbeitgeber sollte unbedingt im Beisein vom Betriebsrat und vom Fachdienst für Arbeit und Integration (das Integrationsamt in Ihrer Nähe finden Sie über eine Internetsuche) erfolgen, um einer möglichen Kündigung entgegenzuwirken.

Der übliche Weg, den viele Betroffene beschreiben, sind leider Langzeit-Krankschreibungen, dann der „Prozess der Abstufung“ (weniger anspruchsvoller Arbeitsplatz), dann die Kündigung. Dabei ist der Arbeitsplatz ja nicht nur wichtig für die finanzielle Absicherung, sondern bedeutet auch berufliche Identität, gibt Struktur und ermöglicht Teilhabe. Aus diesen Gründen wäre es wünschenswert, den Arbeitsplatz solange es geht zu erhalten - viele Unternehmen sind aber darauf noch nicht vorbereitet oder haben nicht die Möglichkeiten.

Wichtig wäre es auch, sich gut beraten zu lassen. Mit einer Demenz-Diagnose kommen viele Fragen auf, nicht nur zur Erwerbstätigkeit. Die meisten Alzheimer Gesellschaften bieten eine Demenz-Sprechstunde an, Sie können sich dafür an eine Alzheimer Gesellschaft in Ihrer Nähe wenden oder auch unabhängig von Ihrem Wohnort unsere kostenlose Demenzsprechstunde nutzen:

https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/demenzsprechstunde/

Für Fragen speziell zur Erwerbstätigkeit würde ich Ihnen allerdings das Alzheimer Telefon der Deutschen Alzheimer Gesellschaft empfehlen:

https://www.deutsche-alzheimer.de/

Im Anhang finden Sie auch die Checkliste „Was tun nach der Demenz-Diagnose?“ mit weiteren wichtigen Tipps.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen für Ihre nächsten Schritte etwas weiterhelfen und wünsche Ihnen und Ihrer Schwägerin alles Gute!

Herzliche Grüße

Claudia Krack
Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

Antwort
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Nachtrag: Im Anhang die Checkliste  „Was tun nach der Demenz-Diagnose?“

Antwort
Teilen: