Die Diagnose Demenz ist erschütternd und wirft bei Betroffenen und Angehörigen viele Fragen auf.

Mit Videos lernen - Thema Demenz und Pflege

Die Diagnose Demenz ist erschütternd und wirft viele Fragen auf. Die häusliche Pflege und die mit dem Krankheitsbild verbundenen Auswirkungen auf die geistigen und teilweise auch körperlichen Fähigkeiten des Betroffenen stellen die pflegenden Angehörigen vor große Herausforderungen. Wer sich jedoch intensiv mit der Erkrankung auseinandersetzt, wird viele dieser Fragen beantworten können und vor allem neue Möglichkeiten entdecken, die den Alltag erleichtern. Als Beratungsangebote stehen unter anderem unsere Demenzsprechstunde, unsere Schulungskurse, unserer Selbsthilfegruppen sowie die Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe zur Verfügung. Mit Videos kann man sehr gut Theorie und Praxis verbinden, dieses „Lernen am Modell“ ist besonders effizient und man erhält zu einzelnen Themen sehr schnell einen Überblick. Das gilt auch für Lernvideos zum Thema Demenz, wodurch diese zu einer wertvollen Ergänzung zu Schulungskursen werden. Lernvideos finden sich im Internet zuhauf, aber welche Filme sind wirklich gut? In der folgenden Linksammlung haben wir für Sie eine Vorauswahl von sehenswerten Lernvideos zusammengestellt. Hier finden Sie Informationen und Videos zu folgenden Themen:

Demenzerkrankungen im Überblick

Als häufigste Ursache einer Demenz gilt in den westlichen Ländern die Alzheimer-Krankheit. Erste Veränderungen im Gehirn können schon bis zu 25 Jahre vor den ersten Alzheimer-Symptomen auftreten. Die Ursachen hierfür sind bislang nicht eindeutig geklärt und Gegenstand der Forschung. Die Alzheimer-Krankheit verläuft in vier Stadien, die mit einer leichten kognitiven Störung beginnen. Der Verlauf der Alzheimer-Erkrankung vom ersten bis zum letzten Stadium kann bis zu 20 Jahre umfassen. Bei den meisten Betroffenen verschlechtert sich der Zustand stetig. Es kann aber auch vorkommen, dass die Krankheit scheinbar akut beginnt oder einen wechselhaften Verlauf mit Verschlechterungen und Verbesserungen nimmt.

Neben der Alzheimer Krankheit gibt es weitere Ursachen für eine Demenzerkrankung wie z.B. die vaskuläre Demenz, die Demenz mit Lewy-Körperchen und die Frontotemporale Demenz.

Die folgenden Videos informieren über den Krankheitsverlauf der Alzheimer Krankheit und der Demenz mit Lewy-Körperchen:

Video „Lewy-Körperchen Demenz“ von Prof. Dr. Adler auf YouTube ansehen.

Prof. Dr. Georg Adler hielt einen Vortrag über die Lewy-Körperchen Demenz anlässlich der Mitgliederversammlung 2020 der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz. Die Lewy-Körperchen-Demenz ist deutlich seltener als die Alzheimer Demenz. Die Patientinnen und Patienten werden weniger durch eine Gedächtnisstörung als durch starke Schwankungen ihrer Wachheit, gelegentliche Sinnestäuschungen (vor allem visuelle Halluzinationen), Stürze oder Bewegungsstörungen wie bei der Parkinson-Krankheit beeinträchtigt. Prof. Dr. Georg Adler ist Leiter des Instituts für Studien zur Psychischen Gesundheit (ISPG) in Mannheim, das sich mit Studien zur Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung von Demenzerkrankungen beschäftigt. Weiterhin ist Herr Prof. Adler Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz.

Ein Tag im Leben von Theo

Der Film „Ein Tag im Leben von Theo“ zeigt sehr einfühlsam einen Einblick in den Pflegealltag. Herr Lutz ist schwer an Alzheimer erkrankt und wird von seiner Ehefrau zuhause gepflegt. Die Kamera begleitet das Ehepaar für einen Tag. Dabei wird nichts beschönigt: Pflege ist körperliche aber auch emotionale Schwerstarbeit, schließlich handelt es sich um den geliebten Partner. Frau Lutz erzählt im Interview, wie die Krankheit ihren Mann verändert hat und wie es ihr schließlich gelungen ist, damit umzugehen. Sie berichtet offen von Überforderung, Umgang mit Aggressionen und  Problemen im Alltag, z.B. mit Behörden. Aber erfahren sie durch Frau Lutz auch, dass Pflege zu einer Aufgabe werden kann, die innerlich bereichert und dem Leben eine neue Erfüllung gibt.

Frau Lutz leitet eine Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz.

Video „Ein Tag im Leben von Theo" auf YouTube ansehen.
Video „Interview mit Frau Lutz" auf YouTube ansehen.

Richtig kommunizieren: Integrative Validation – mit Demenzkranken reden

Videos zum Thema Integrative Validation nach Richard Folge 1-8:

An Demenz erkrankte Menschen leben in ihrer eigenen Welt. Für Angehörige ist dieser Zustand oft nur schwer zu verstehen und zu ertragen, sieht doch der geliebte Mensch genauso aus wie vorher. Sein Verhalten ist allerdings vollkommen anders als gewohnt, sodass er einem fremd erscheint.

Dass es Wege zum Menschen mit einer Demenzerkrankung gibt, zeigt die praxiserprobte „Integrative Validation“. Dafür müssen wir uns auf seine Welt einlassen und sie in ihrer Besonderheit annehmen. Wir müssen hinhören und wahrnehmen, was der Mensch mit Demenz mit Gestik, Mimik, Blicken und Sprache uns mitzuteilen versucht. Gefühle, Handlungsantriebe und Lebensthemen des Menschen mit Demenz sind verbleibende Ressourcen, die ihn in seiner Einzigartigkeit ausmachen und uns helfen, ihn in seiner „inneren Erlebenswelt“ zu erreichen.

Anhand von validierenden Gesprächen mit Betroffenen, sinnvoll ergänzt durch Seminarszenen und Grafiken, erläutern diese Filme die Grundsätze der Validation.

Marte Meo – herausfordernde Situationen reduzieren

Frau Knapp trinkt nicht und will nicht in die Tagespflege – was kann Marte Meo bewirken?

Eine Demenz verändert die Wahrnehmungs- und Kommunikationsfähigkeit der Betroffenen. Fühlen sich die Erkrankten von ihren Angehörigen nicht mehr verstanden, sind Reaktionen wie z.B. Angst, Wut oder Rückzug die Folge.

Marte Meo („aus eigener Kraft“) hat das Ziel, den Menschen mit Demenz (MmD) und seine Angehörigen wieder miteinander in Kontakt zu bringen.

Frau Knapp ist an Alzheimer Demenz erkrankt, sie spricht nur noch wenig und trinkt nicht genug. Auch in die Tagespflege möchte sie nicht mehr gehen. Das wäre aber wichtig, um die Familie zu entlasten. 4 kurze Videos erläutern, wie die Marte Meo Methode funktioniert und wie es mittels Marte Meo gelingt, Frau Knapp wieder zu aktivieren.

Im Alltag unterstützen

Je weiter eine Demenz fortschreitet, desto schwerer fallen selbst die einfachsten Tätigkeiten: Beim Anziehen passieren Fehler, die Morgentoilette dauert länger als bisher und der Weg zur Post erscheint wie ein Labyrinth. Dennoch sollten Angehörige einem demenzkranken Menschen nicht alles abnehmen. Hilfe zur Selbsthilfe lautet die Devise. Sie trägt dazu bei, dass Demenzkranke länger selbstständig bleiben. Unterstützend gibt es gibt eine Vielzahl von nicht-medikamentösen Therapien, um die geistige Leistungsfähigkeit und die Alltagsfähigkeiten zu fördern und um Verhaltensauffälligkeiten zu reduzieren. Bei der Ergotherapie üben Menschen mit Demenz Tätigkeiten wie Körperpflege, Ankleiden oder Aufgaben im Haushalt. Die Kosten für die Ergotherapie übernehmen die Krankenkassen.

Sehen Sie hier zwei Videos der Deutschen Alzheimergesellschaft zu den Themen „Anziehen und „Arztbesuch“ auf YouTube.

Schönes erleben

Gemeinsame Aktivitäten fördern bei Menschen mit einer Demenzerkrankung das Wohnbefinden, steigern die Lebensqualität und tragen dazu bei, die Selbständigkeit länger zu erhalten. Gut ist alles, was anregend ist und Spaß macht. 
Menschen mit Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erinnern sich noch lange Zeit rege an ihre Kindheit und Jugend, die Sie als Angehörige am besten kennen. Nutzen Sie Ihr Wissen, um diese Erinnerungen zu wecken und gemeinsam Schönes zu erleben – beispielsweise beim Musikhören oder Ansehen alter Fotos, beim Kuchenbacken, durch den Duft des Lieblingsparfums oder indem Sie gemeinsam einen Ausflug machen.

Die App der Deutschen Alzheimer Gesellschaft „Alzheimer & YOU – den Alltag aktiv gestalten“ bietet Angehörigen von Menschen mit Demenz Anregungen zur Alltagsgestaltung. Die App enthält unterschiedliche Tipps, die nach verschiedenen Kategorien wie Freizeit, Haushalt und Garten, Mobilität, Wohnraum, Ernährung, Wohlbefinden oder Vorsorge sortiert und mit Bildern illustriert sind. Die App ist kostenlos und sowohl im App Store als auch im Google Play Store erhältlich.

Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wie man sich zu Hause gemeinsam beschäftigen und Menschen mit Demenz anregen  kann.  Das YouTube-Video „Kreativität trotz(t) Demenz“ zeigt, das Fingerfarben und ein großflächiges Papier zu einem intensiven Erlebnis werden können.
Musik ist ganz besonders gut geeignet, um Menschen mit einer Demenz zu erreichen denn Musik weckt Emotionen und Emotionen wecken Erinnerungen. Gemeinsames Singen, Tanzen oder Musizieren bringen Freude und Bewegung in den Tag. Hören Sie auf YouTube doch einmal in den Podcast „Musik und Demenz“ hinein!

Konflikte bewältigen und Gewalt in der Pflege vorbeugen

Demenzkranke Menschen können unfreundlich und aggressiv erscheinen. Das liegt oft daran, dass sie Handlungen und Situationen nicht mehr verstehen. Sie finden sich in ihrer Umgebung nicht mehr zurecht und können sich immer weniger verständigen. Angehörige und Pflegende können Konflikte oftmals durch ihr Verhalten und einer angepassten Kommunikation vermeiden. Es kann sinnvoll sein, Hilfe von außen in Anspruch zu nehmen. Unsere kostenfreien Schulungskurse für Angehörige bieten z.B. eine gute Möglichkeit, sich umfassend und im Austausch mit anderen Angehörigen über Demenz-Erkrankungen, den Umgang mit herausforderndem Verhalten und den eigenen Belastungen zu informieren und auf diese Weise schwierige Alltagssituationen zu reduzieren.

Sachliche Aufklärung ist eine wichtige Voraussetzung, um Gewalt in der Pflege vorzubeugen. Hier erhalten Sie fundierte Informationen über Gewalt und Gewaltprävention in der Pflege: https://www.pflege-gewalt.de/

Video „Gewalt in der Pflege vorbeugen“ auf YouTube ansehen.

Autofahren und Demenz

Selbstständiges Autofahren bedeutet für viele Menschen Unabhängigkeit und die Chance, an vielerlei Aktivitäten teilhaben zu können. Eine Demenzerkrankung beeinträchtigt die Fahrtüchtigkeit zunehmend. Doch die Betroffenen wollen auf diese Form der Mobilität oft nicht verzichten. Der Film der Initiative Demenz Partner zeigt den Angehörigen der Erkrankten verschiedene Lösungswege auf, wie sie mit Konflikten zu diesem Thema umgehen können. Weitere Informationen zum Thema Autofahren und Demenz finden Sie auch auf dem infoblatt19_autofahren_dalzg

Video „Autofahren und Demenz“ auf YouTube ansehen.

Sich entlasten – Überforderungen vermeiden

Es ist gut und richtig, füreinander da zu sein. Doch niemand verlangt von Pflegenden, dass sie sich selbst aufgeben. Um selbst gesund zu bleiben, sollten sie von Verwandten, Freunden, Nachbarn und professionellen Pflegekräften Hilfe einfordern. Das schafft Freiräume, schützt vor Überlastung und verhindert, dass die Demenz eines Familienmitglieds das eigene Leben vollständig bestimmt.

Die AOK bietet einen kostenlosen online-Pflegecoach an um versorgenden Angehörigen von Menschen mit einer Demenzerkrankung dabei zu unterstützen, den belastenden Pflegealltag besser zu bewältigen und sich selbst vor Überlastung zu schützen:

https://pflege.aok.de/

Das Thema Demenz ist immer noch ein Tabu und ist mit viel Scham behaftet. Vielen Betroffenen und Angehörigen fällt es deshalb schwer, sich frühzeitig um adäquate Unterstützung zu kümmern und vor allem Hilfe zulassen. Dabei gibt es viele gute Gründe, Hilfe anzunehmen: das YouTube-Video Warum du unbedingt Hilfe annehmen solltest erläutert, wie man sein Leben hierdurch erleichtern und bereichern kann.

Man kann als Pflegender nicht auf Dauer rund um die Uhr für einen Patienten da sein. Man schadet sich letztendlich selbst und kommt immer mehr an seine Grenzen, die zu Überforderung, Aggression oder auch Gewalt führen können. Gönnen Sie sich Auszeiten und nehmen Sie Entlastungsangebote wie z.B. „Ehrenamtliche Angebote zur Unterstützung im Alltag“ oder „Angebote zur Tagespflege“ in Anspruch. Der Besuch einer Tagesstätte wie z.B. Vitanas Tagespflege am Rheinufer wirkt sich meist sehr positiv auf das Wohlbefinden der Kranken aus und entlastet gleichzeitig die pflegenden Angehörigen. Beratungen zu diesem Thema geben die Pflegestützpunkte in Ihrer Nähe.  Die Kosten können durch Leistungen der Pflegeversicherung getragen werden – informieren Sie sich über Ihren Kontostand bei der Pflegekasse, rufen Sie die Gelder bei den Pflegekassen ab, auch rückwirkend und verwenden Sie die das Geld für ehrenamtliche oder professionelle Hilfe, damit Sie auch weiter die Pflege leisten können.

In dem Dokumentarfilm (YouTube) von Isabel Bures „Die Aue“ erhalten Sie einen Einblick in eine Berliner Tagespflegeeinrichtung.

Tipps zur Prävention in der Pflege

Pflegebedürftigkeit kann jeden Menschen treffen. Der Großteil der pflegebedürftigen Menschen wird von einem engen Familienmitglied betreut und gepflegt. Die Aufgaben sind fordernd und anspruchsvoll und verursachen sowohl körperliche wie auch psychische Belastungen. Wie können diese Belastungen verringert werden, um selbst gesund zu bleiben? Hierfür ist Prävention wichtig:  Hier erhalten Sie praktische Tipps zur Vorbeugung von Gesundheitsproblemen bei pflegebedürftigen Menschen und Pflegenden.

Weitere praktische Tipps geben die Schulungsfilme der Initiative „PfiFf – Pflege in Familien fördern„.

Mundpflege bei Demenz – Basale Stimulation 

Bei Menschen, die in ihrer Wahrnehmung beeinträchtigt sind, ist die Mundpflege häufig erschwert. Berührungen im Mundbereich werden von den Betroffenen oft intensiver oder sogar schmerzhaft empfunden. Behutsames Vorgehen ist entscheidend, um Abwehrreaktionen zu vermeiden. Die Prinzipien der basalen Stimulation  sind hierfür besonders geeignet.

Basale Stimulation ist eine Kommunikationsmöglichkeit zur Förderung von Menschen, deren Wahrnehmung beeinträchtigt ist. Die eingesetzten Mittel aktivieren die Wahrnehmung und stimulieren die Sinne. Dies kann durch den Einsatz von Gerüchen, Berührungen oder etwa Musik erfolgen.

Video „Mundpflege bei Demenz“ auf YouTube ansehen.

Gemeinsam Fit – Körper und Geist trainieren

Bringen Sie mehr Bewegung in Ihren Alltag, denn mehr Aktivität bedeutet mehr Wohlbefinden, wirkt glückssteigernd und fitnessfördernd! Das Alltagstrainigsprogramm (ATP) mit 25 Übungskarten motiviert mit leicht umzusetzenden Tipps und Anregungen (Bewegung_aktiv). 

Die Demenzbotschafterin Martina Voss-Tecklenburg, Trainerin der deutschen Fußballnationalmannschaft der Frauen, zeigt im Rahmen der Aktion „TEAMGEIST für Menschen mit Demenz“ Bewegungen, die sich leicht in den Alltag integrieren lassen. Mit diesen Übungen können sich Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im heimischen Wohnzimmer ohne besonderes Equipment gemeinsam fit halten. Legen Sie los und trainieren Sie mithilfe der Videos Kraft, Balance und Koordination – und auch das Gehirn:

Video „Übung 1: Zehenspitzenstand“ auf YouTube ansehen.

Video „Übung 3: Kniebeuge mit Partner“ auf YouTube ansehen.

Video „Übung 4: Überzüge mit Ball“ auf YouTube ansehen.

Leben mit Demenz

Ein Leben mit Demenz ist noch lange selbstbestimmt möglich. Mit dem Fortschreiten der Erkrankung kommt es jedoch zunehmend zu Einschränkungen der Fähigkeiten im Alltag und zu Veränderungen in der Verhaltensweise oder auch der Persönlichkeit. Die Demenz-Symptome können je nach Demenz-Form (z.B. Alzheimer-Krankheit oder frontotemporale Demenz) unterschiedlich ausgeprägt sein. Nicht selten fallen Demenzpatienten im fortgeschrittenen Stadium auch durch ein Verhalten auf, das als unschicklich oder gar als peinlich empfunden wird. Da gilt es, gelassen zu reagieren, denn heftige Reaktionen machen die Situation nur unangenehmer. Man sollte auf „Entgleisungen“ seines Patienten vorbereitet sein. Gehen Sie anderen Menschen gegenüber offensiv mit diesen Situationen um. Diese reagieren in der Regel verständnisvoll, wenn Ihnen deutlich gemacht wird, dass Krankheit das „Fehlverhalten“ hervorruft – das umso mehr, je souveräner der Angehörige oder die Angehörigen bleiben.

Im Umgang mit Demenzkranken ist vor allem das Verstehen sehr wichtig. Immer wieder sollten sich Angehörige vor Augen führen, in welcher Situation sich die Betroffenen befinden. Dafür ist es wichtig, sich gut über das Krankheitsbild zu informieren.

Die folgenden Videos zeigen sehr einfühlsam die Geschichten von Betroffenen und Betreuern. Mit dem Wissen über die Besonderheiten, die mit einer Demenzerkrankung einhergehen, kann man auch mit der Krankheit zusammen schöne Stunden miteinander erleben.

Video „Gedanken einer Demenzpatientin“ auf YouTube ansehen.

Video „Frontotemporale Demenz“ auf YouTube ansehen.

Wenn es zu Hause nicht mehr geht…

Versorgende Angehörige eines Menschen mit einer Demenzerkrankung leisten eine seelisch wie körperlich schwierige und belastende Arbeit die höchsten Respekt verdient, aber leider von Außenstehenden oft unterschätzt wird und die Anerkennung dafür bleibt aus. Auch Ihre erkrankten Angehörigen können Ihnen in der Regel nicht mehr die Wertschätzung dafür entgegenbringen. Dabei gehen die Angehörigen oft einen langen Weg der Aufopferung, des Abschieds, der Überforderung und oftmals steht man Alltagssituationen mit absoluter Hilflosigkeit gegenüber.

Häufig sind Schlafstörungen, (sozialer) Rückzug von geliebten Aktivitäten und Freunden, Nervosität, Verspannungen und Grübeleien die Folge – der Anfang eines Burnouts! Wer lange Zeit seine eigenen Bedürfnisse nicht wahrnimmt (weil man sich nur noch auf den erkrankten Angehörigen konzentriert) hat ein hohes Risiko krank zu werden. Es ist wichtig, rechtzeitig auch den Gedanken zuzulassen, dass die Pflege nicht mehr allein bewältigt werden kann und ein Umzug ins Pflegeheim der richtige Weg ist. Gut vorbereitet kann es ein Segen für beide sei und wieder Lebensqualität und Lebensfreude zurückbringen. Der Kurzfilm auf YouTube „Sanfter Engel erzählt die Geschichte von Hedwig (76), die es zunächst nicht übers Herz bringt, ihren erkrankten Ehemann Franz in ein Pflegeheim abgeben. Doch als die Freundin Felia sie auf Hedwigs eigene gesundheitliche Probleme anspricht, lässt Hedwig auch den Gedanken an ein Pflegeheim zu. 

Die beiden Podcasts auf YouTube Folge 11 „Wechsel ins Pflegeheim: Entscheidung und Auswahl sowie Folge 12: „Wechsel ins Pflegeheim: Organisatorisches“ behandeln folgende Themen: Wann macht ein Wechsel ins Pflegeheim Sinn? Wie finde ich ein gutes Pflegeheim? Und was mache ich, wenn nach dem Wechsel unerwartete Schwierigkeiten auftauchen? Eine Angehörige gibt uns Einblicke in ihre Erfahrungen bei der Suche nach einem passenden Pflegeheim und in die Veränderungen und Herausforderungen, die der Umzug mit sich brachte. Hier können Sie weitere Themen aus der Serie Demenz-Podcast hören.