Bislang existiert kein Heilmittel gegen die Alzheimer Krankheit. Hoffnung auf einen Durchbruch geben neue Therapiekonzepte in der klinischen Testung.

Wie erfolgt die medikamentöse Behandlung?

Für die medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Demenz sind derzeit nur symptomatisch wirksame Medikamente zugelassen. Sie können den Krankheitsverlauf verlangsamen und die geistige Leistungsfähigkeit vorübergehend verbessern, den Krankheitsprozess aber nicht anhalten oder heilen. Vier derartige Medikamente sind derzeit in Deutschland zugelassen, die Acetylcholinesterase-Hemmer Donepezil, Rivastigmin und Galantamin und der NMDA-Rezeptor-Antagonist Memantine.

Was eine darüber hinaus gehende, ursächliche medikamentöse Behandlung der Alzheimer-Krankheit betrifft, so verbinden sich die meisten Hoffnungen mit den Anti-Amyloid-Strategien, sei es der Entfernung von Beta-Amyloid aus dem Gehirn mit Hilfe monoklonaler Antikörper oder der Blockade der Produktion von Beta-Amyloid durch Beta-Sekretase-Hemmer. Diesen Therapieprinzipien ist gemeinsam, dass sie in einem möglichst frühen Stadium der Erkrankung eingesetzt werden sollten. Zum einen, damit die eine Kettenreaktion auslösende Wirkung von Beta-Amyloid möglichst frühzeitig unterbrochen wird, zum anderen, damit ein Krankheitsstadium stabilisiert wird, in dem noch keine stark ausgeprägten Schäden des Gehirns und der geistigen Leistungsfähigkeit entstanden sind.

Autor: Professor Dr. Georg Adler, Mannheim
Leiter des Instituts für Studien zur Psychischen Gesundheit (ISPG) in Mannheim und Vorsitzender der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., Ludwigshafen