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Rehamaßnahme – wie entscheide ich richtig?

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Von einer medizinischen Reha können sowohl Menschen mit einer Demenzerkrankung (Erhaltung der Alltagskompetenzen) als auch Angehörige profitieren. Pflegende Angehörige kommen mit der Zeit oft an ihre Belastungsgrenze, dadurch sind sie besonders gefährdet selbst zu erkranken, z.B. an Burnout oder Depression. Es gibt unterschiedliche Modelle für eine Rehamaßnahme: Sie können z.B. zusammen mit Ihrem erkrankten Angehörigen in ein Alzheimer Therapiezentrum gehen, Sie können als pflegende*r Angehörige*r eine Reha beantragen und diese allein oder zusammen mit Ihrem erkrankten Angehhörigen antreten. Wichtig ist es, sich vorher darüber klar zu sein, was für Sie und Ihre Situation das Richtige ist, denn Reha-Maßnahmen werden nur sparsam bewilligt.

In den Hilfe-beim-Helfen-Schulungsseminaren der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz kommen immer wieder Fragen zur Reha auf, zwei pflegende Angehörige haben uns freundlicherweise ihre Erfahrungen aufgeschrieben.

Machen Sie mit und schreiben auch Sie Ihre Erfahrungen ins Forum, damit anderen Betroffenen möglichst viele Informationen als Entscheidungskriterien zur Verfügung stehen.

Weitere Infos finden Sie im Infoblatt 23 "Vorsorge und Rehamaßnahmen für pflegende Angehörige und Menschen mit Demenz" der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (s. Anhang).

Herzliche Grüße

Claudia Krack (Vorstandsmitglied Alzheimer Gesellschaft RLP, Schulungsinitiative und Forumsadministration)

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Beigetreten: Vor 5 Jahren

Frau P.: Bei meinem Mann (68 Jahre) wurde im Frühjahr 2020 durch ein PET an der Uniklinik Homburg Alzheimer Demenz festgestellt. Beunruhigend war der rasante Krankheitsverlauf - mein Mann, der in seinem Leben vor der Erkrankung immer sehr sportlich, unternehmenslustig, geduldig und gelassen war, wurde zunehmend teilnahmslos und desinteressiert. Zusätzlich erschwert wurde unsere Situation durch Corona – die Isolation, fehlende Ansprechpartner und Entlastungsangebote – das alles war äußerst belastend.

Dank der Empfehlung der Neurologin meines Mannes, ich solle eine Reha im Alzheimer Therapiezentrum Bad Aibling (ATZ) beantragen, habe ich mich mit der Klinik in Verbindung gesetzt. Das für mich sehr stimmige Konzept, z.B. dass die Reha NUR mit Angehörigen (muss nicht zwingend die Ehepartnerin sein, sondern auch Kinder, Freunde etc.) möglich ist, und die verschiedensten Therapien haben mich sehr angesprochen und überzeugt. Natürlich war der Reha-Antrag auch mit vielen Hoffnungen verknüpft – ich habe mir gewünscht, dass vielleicht doch noch für meinen Mann etwas gefunden wird, das zumindest den schnellen Verlauf etwas aufhalten kann. Für mich selbst habe ich auf Unterstützung und Erholung gehofft.

Die Tage dort waren gut strukturiert. Es gab jeden Abend beim Abendessen einen detaillierten Plan für die Erkrankten und ihre Angehörigen. Aufgrund von Corona waren die Zeiten sehr durchgetaktet, was für meinen Mann oft leider auch sehr stressig war - und dadurch für mich auch.

Nach einer sehr ausführlichen Anamnese durch die Stationsärztin (noch nie habe ich das in solch einer Intensität für mich oder meinen Mann erlebt) und Aufnahmegesprächen mit dem Bezugstherapeuten - in unserem Fall ein Psychologe, der beim Aufbau des ATZ vor über 20 Jahren schon mit dabei war - auch wieder mal Glück gehabt) wurde ein sehr individueller Therapieplan erstellt.

Für meinen Mann wurden verschiedenste Bewegungstherapien verordnet, u.a. auch mit Wii Balance Board, Kunst- und Musiktherapie, Erzählkreis, Erinnerungsarbeit z.B. anhand mitgebrachter Fotos, therapeutischer Spaziergang, Ballspiele - wo er als ehemaliger Basketballer der Star war, sowie Gespräche zum Thema "Krankheitsverarbeitung"

Wichtig für mich waren die Gespräche mit dem Bezugstherapeuten, sozialpädagogische Beratung, Kunsttherapie, Nordic Walking, verschiedenste theoretische Vorträge über Demenz und dem Umgang damit, praktische Übungen zum Beispiel zum Thema Essen, Ernährungsberatung, Inkontinenzberatung, Angehörigen Gesprächsgruppen, Feedback aus den Therapien meines Mannes mit konkreten Tipps für zu Hause sowie Entspannungsangebote.

Für uns als Paar gab es Gespräche mit dem Bezugstherapeuten, Musiktherapie, Kunsttherapie, Paartanz, Paarmassage sowie ein sehr fundiertes Abschlussgespräch.

Was in meinen Augen leider zu kurz kam - bedingt durch Corona – war der Austausch mit anderen Betroffenen, dadurch gab es leider auch keine Auszeiten für die Angehörigen, da Therapien oft zeitgleich angeboten wurden.

Der größte Gewinn der Reha war, dass aufgrund verschiedenster Symptome u.a. Parkinson in der ATZ eine neue Diagnose gestellt wurde: mein Mann ist an Lewy Body Demenz erkrankt, dies erklärt den rasanten progressiven Krankheitsverlauf, der Tremor und seine Unbeweglichkeit. Das verordnete Dopamin reduziert den Tremor und die Körpersteifigkeit, hat aber leider auch Nebenwirkungen - die Wahnvorstellungen sind seitdem sehr verstärkt. Trotzdem bewirkte diese neue Medikation zusammen mit Hilfen im Umgang mit seiner Harninkontinenz, dass mein Mann in der letzten vierten Woche auch vermehrt Freude an bestimmten Therapien, und wieder mehr Anteilnahme an seinen Mitmenschen hatte.

Für mich war der gesamte Aufenthalt, angefangen von der schönen Unterkunft - in kleinen Appartements in wunderschöner landschaftlicher Umgebung (das ATZ ist im ehemaligen Mitarbeiter/innenwohnheim) mit Blick auf die Berge, die vielen theoretischen und praktischen Informationen, der jederzeit wertschätzende, freundliche, hilfsbereite Umgang des gesamten Personals, die Auszeit, der sehr flexible Umgang (z.B. aufgrund eines Harnweginfektes wurden Therapien und Gesprächstermine umgelegt), die Unterstützung beim Akzeptieren und Umgang mit dieser schweren Erkrankung und Schicksalsschlags ein großer Gewinn.

 

Fazit: Insgesamt kann ich für mich sagen, dass ich den gesamten Aufenthalt fast als Geschenk empfunden habe. Dass es möglich ist in der heutigen Zeit, unter erschwerten Bedingungen (Corona) und bei dem aktuellen Gesundheitssystem solche Unterstützung zu bekommen, würde ich Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, wünschen.

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Frau H.: Mein Ehemann (79) hat vaskuläre Demenz und spricht nicht mehr. Der Umgang seiner Erkrankung, die Alltagsgestaltung, die Pflege, der Umgang mit herausfordernden Situationen – dies hat mich zu viel Kraft gekostet, ich fühlte mich ausgebrannt und nur noch kraftlos, schleichend hatte sich ein Burnout entwickelt.

Durch die Empfehlung des örtlichen Pflegestützpunkts (ein Ehepaar hatte dort sehr gute Erfahrungen gemacht) habe ich mich für die Reha-Einrichtung der AWO Winterberg, https://www.aw-kur.de/landhaus-fernblick entschieden.

Ein wichtiges Entscheidungskriterium in meiner Situation war das Angebot einer Tagesbetreuung für meinen Mann von 8:00 bis 16:00 incl. Frühstück und Mittagessen. Diese Betreuung war Voraussetzung, damit ich Angebote der Reha-Klinik nutzen konnte, um meinen Burnout-Zustand zu verbessern und mich zu Erholen. Ein weiteres Kriterium für die Auswahl der Klinik war die kurzfristige Verfügbarkeit eines Platzes für meinen Ehemann und mich trotz der äußerst schwierigen Corona-Situation im Herbst 2020.

Der Tagesablauf in der Klinik war durch die Tagespflege vorgegeben: während der Betreuungszeit von Mo-Fr 8-16 Uhr konnte ich die Angebote der Klinik nutzen: 2-3 psychologische Gespräche, Gruppeninformationen rund um das Thema Pflege, Leistungen der Pflegekasse, Verhalten in Corona-Zeiten, Wassergymnastik, entspannende Massage, Nordic-Walking, Yoga „Sonnengruß“, Bewegungstraining… Für meinen Ehemann gab es keine speziellen therapeutischen Maßnahmen. Samstags gab es in den Räumen der Tagespflege (Erkrankte + Angehörige) Tischkegeln und einmal kam eine Hundetherapeutin mit einem ihrer Hunde.

Sehr hilfreich war, dass es eine persönliche Ansprechpartnerin gab, die im Umgang mit mir und meinem Ehemann immer ein offenes Ohr hatte und sehr konstruktiv und freundlich nach Lösungen für meine Probleme gesucht hat:

Ein großes Problem war nämlich, dass in der Tagesbetreuung 16 Patienten waren, ein absolutes No-Go für meinen Mann: 15 wildfremde Menschen, er kann sich verbal nicht äußern. Ich wollte insgesamt 3mal abreisen, da mein Mann schon nach dem 2. Tag nicht mehr in die Tagesbetreuung gehen konnte, das Personal konnte das auch nicht stemmen. Nach einer Woche Stress hoch fünf für mich gab es eine super-sonder-Lösung: ein Mitarbeiter kümmerte sich vormittags nur um meinen Mann, so hatte ich zumindest die Zeit von 8-14 Uhr für mich. Ein Tropfen auf den heißen Stein.

Vorausschauend hatte ich einen örtlichen Pflegedienst engagiert, den die Einrichtung vermittelt hatte: meinen Mann täglich morgens anziehen und Grundpflege. Leider hatte der Dienst nur um 6 Uhr in der Frühe einen Termin, damit waren die Nächte zu kurz für mich. Auch musste ich mich dann ab 6:15 Uhr um meinen Mann kümmern, der natürlich nicht mehr ins Bett ging. Diesen Dienst kündigte ich dann nach wenigen Tagen.

Nachts gab es einen Notruf, falls jemand aus dem Bett gefallen wäre oder so, aber keine spezielle Betreuung, damit ich zur Ruhe kommen konnte.

Das waren nicht die besten Voraussetzungen für mich, um meinen Erschöpfungszustand in den Griff zu bekommen. Aber ich hätte auch nichts anders machen können, mir blieb zu dem Zeitpunkt Ende Oktober 2020 gar nichts anderes übrig, als diese Einrichtung zu wählen. Kurzzeitpflege für meinen Mann vor Ort war wegen Corona nicht möglich.

Der größte Gewinn dieser Reha-Zeit war, dass ich auf die Möglichkeit einer Unterbringung meines Mannes in einer Demenz-WG aufmerksam gemacht wurde. Inzwischen steht er auf der Warteliste einer Einrichtung in Baden-Württemberg in seinem Geburtsort. In RP habe ich keine derartige Einrichtung gefunden. Der Geburtsort meines Mannes ist für ihn perfekt, er freut sich darauf, wieder in seine alte Heimat ziehen zu dürfen, 160 km von hier entfernt. Dass er dann ohne mich in einer WG leben wird, kann er nicht realisieren.

Weiterhin gab es 3x telefonische Nachbetreuung im Abstand von 6 Wochen zwecks Unterstützung des Reha-Erfolges bzw. der Ziele, die ich mir während der Reha setzte und die schriftlich festgehalten wurden (ich konnte fast alle erreichen):

Ziel 1„Umgang mit der Erkrankung des Ehemannes“: Online-Seminar mit Ihnen bei der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz.

Ziel 2: „Akzeptanz eigener Grenzen“: Ich gehe weiterhin regelmäßig über meine Grenzen, damit die letzte Zeit, die ich mit meinem Mann hier zu Hause verbringen kann, so lange wie möglich ist. Mein Hausarzt meint, ich hätte ein schlechtes Gewissen, die Psychologin in der Reha sprach von Schuldgefühlen. Beides empfinde ich nicht. Mein Mann hat es verdient, so lange wie möglich in seiner gewohnten Umgebung mit mir zu leben. Ein Pflegeheim kommt für mich nicht in Frage.

Ziel 3 „Regelmäßige Teilnahme an einer Entspannungstherapie“: ich meditiere relativ regelmäßig unter Anleitung.

Ziel 4 „Spaziergänge, Radfahren“: seltene Spaziergänge mit meinem Mann, Radfahren nein. Ich bin körperlich zu erschöpft.

Ziel 5 „Erhöhung Tagespflege – Alltagsbegleitung suchen, finanzielle Abklärung, falls Ehemann in eine „Demenz-WG“ oder ein Pflegeheim muss“: 1x wöchentlich Tagespflege läuft derzeit gut. Die Alltagsbegleitung hat nicht geklappt, mein Mann akzeptierte die Alltagsbegleiterin nicht. Eine erneute Suche nach einer geeigneten Kraft übersteigt meine Energien. Aber ich habe eine Putzhilfe gesucht und gefunden, die 1xmal die Woche für 3 Stunden kommt. Das ist für mich eine große Hilfe.

Ziel 6 „Wahrnehmung sozialer Kontakte“: in sehr eingeschränktem Umfang kann ich das tun, nicht mehr als vor der Reha.

FAZIT

Wäre ich nicht eine "hoffnungslose Optimistin", würde ich sagen, dass die drei Wochen verschwendete Lebenszeit waren. Es waren drei Wochen purer Stress für mich. Ausnahme: ich musste mich nicht um den Haushalt und das Essen kümmern. Ich musste mich „nur“ um meinen Mann kümmern: Es waren 21 Tage Reha, davon war mein Mann 2x8 Stunden und 8x4 Stunden = 48 Stunden in der Tagesbetreuung.

Ein großes Lob an die Einrichtung, die wirklich Himmel und Hölle in Bewegung setzte, um mir einen einigermaßen guten Aufenthalt zu ermöglichen.

Ich kann diese Art von Reha nur dann empfehlen, wenn der Erkrankte problemlos an einer Tagesbetreuung teilnehmen kann und auch sonst noch relativ fit ist und mit fremden Umgebungen klarkommt. Die zwei, drei Damen, die ohne ihren Angehörigen angereist waren, waren entspannt und locker.

Noch etwas ganz Wichtiges: es genügt nicht, den Reha-Antrag zu stellen und darauf zu vertrauen, dass die Krankenkasse weiß, was man möchte. Meine Kasse hat nicht realisiert, dass ich als pflegende Angehörige eine Reha beantrage und mit meinem Mann in genau die Einrichtung gehen wollte, die mein Hausarzt im Antrag nannte. Also: nach spätestens einer Woche bei der Krankenkasse anrufen und fragen, ob dort alles richtig verstanden wurde. Und am Ball bleiben, sich nicht abspeisen lassen, starke Nerven behalten. Das geht ja sooo einfach, wenn man schon mitten im Burnout hängt, nicht wahr? (pure Ironie).

 

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Beigetreten: Vor 5 Jahren

Pflegende Angehörige macht eine Kur im Landhaus Fernblick in Winterberg und ihr Ehemann mit fortgeschrittener Demenz begleitet sie…

Im Oktober 2023 war es so weit. An einem Sonntag fuhr Frau Monika in Kur und ihr Mann Peter (beide Namen geändert), begleitete sie. Sie benötigte die Kur und Erholung, aber wegen schlechter Erfahrungen wollte sie ihren Ehemann mit fortgeschrittener Demenz und Pflegegrad 4, nicht in eine Kurzzeitpflege geben.

Freundinnen aus der Alzheimer Selbsthilfegruppe in Rodalben hatten sie auf die Idee einer gemeinsamen Kur mit Ehemann gebracht.

Die Krankenkasse lehnte jedoch zuerst ihren Kurantrag ab: Sie solle ihren Mann in eine Kurzzeitpflege geben und daheim eine ambulante Kur durchführen. Dagegen hatte sie dann aber argumentiert und erfolgreich Einspruch eingelegt.

Die Anreise in das Landhaus Fernblick in Winterberg im Sauerland war recht weit. Von der Südwestpfalz aus über 350 km.

Per Bahn ist das mit einem stark pflegebedürftigen Senior nicht machbar, schon allein wegen der vielen notwendigen Umstiege. Frau Monika fuhr mit ihrem Auto an einem Sonntag los und erreichte das Ziel ohne Probleme. Sie ist allerdings auch eine geübte Fahrerin mit jahrzehntelanger Fahrpraxis.

Wohnt man im Umkreis von 200km, kann man auch von der Kurklinik daheim abgeholt werden.

In Winterberg bieten sie Kur- und Vorsorgemaßnahmen für pflegende Angehörige. Tagesbetreuung für die begleitenden Pflegebedürftigen wird an 5 Tagen/Woche angeboten.

Beide wurden freundlich begrüßt und fanden sich schnell in der Kur zurecht.

Alle 25 Therapiegäste mit jeweils einem Angehörigen reisten am Sonntag an und blieben für 3 Wochen, wodurch sich eine schöne Gruppe ergab und Freundschaften geschlossen werden konnten.

Das Personal war ausgesprochen freundlich und hilfsbereit, vom Hausmeister über die Hauswirtschaft, Therapeuten bis hin zu den Ärzten. „Sie arbeiten mit Freude“.

Die Zimmer sind barrierefrei und benötigte Hilfsmittel wurden gestellt.

Frau Monika hatte ihren Kurplan mit Massagen, Fango, Nordic Walking, Shi Gong, Wassergymnastik, etc. Kreative Angebote nahm sie nicht wahr, da sie die Zeit gerne zum Lesen nutzte.

3 Ärzte kümmern sich um die Kurgäste. Einer der Ärzte war während der 3 Wochen für sie zuständig.

Ihr Ehemann fand sich nach 3 Tagen auch gut zurecht. Er erkannte zuerst das Haus als Hotel und machte sich ernste Sorgen wegen der Kosten. Daher wollte er lieber heim.

Der Tagesablauf war für ihn aber ähnlich wie daheim wo er auch schon in einer Tagespflege regelmäßig zu Gast war. In Winterberg wurde er an 5 Tagen die Woche für jeweils 7,75 Stunden betreut. Für die ca. 25 Tagespflegegäste sind 3 Gruppen eingerichtet mit entsprechenden Räumen.

Samstagsvormittags war das Angebot für die Paare z.B. mit Tischkegeln oder Bingo.

Den Rest vom Wochenende und die Abende in der Woche gestalten die Gäste dann für sich selbst, z.B. mit neuen Freunden.

Frühstück- und Abendessen findet generell gemeinsam statt, während in den Tagesgruppen an den Werktagen das Mittagessen gemeinsam eingenommen wird. Das Essen wurde allseits sehr gelobt.

Nach 3 Wochen ging es wieder heim. Frau Monika sagt abschließend, dass sie wirklich erholt und gestärkt nach Hause kam. Verschiedene Atemübungen, Streck-, Dehnungs- und Entspannungsübungen macht sie seitdem täglich.

Im Abschlussbericht des Arztes steht, dass eine Wiederholungskur in 2 Jahren empfohlen wird. Von Seiten der Krankenkasse ist dies möglich und Frau Monika freut sich schon darauf.

Jetzt hofft sie positiv gestimmt und gestärkt auf ein schönes Weihnachtsfest, auch wenn die Bedingungen dafür aufgrund ihrer Pflegebelastung nicht leicht sind.

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(@moorfraeulein)
Beigetreten: Vor 8 Monaten

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@admin 

Auch ich war gemeinsam mit meinem Mann in einer Reha,  er hat seit 2018 die Diagnose alzheimer mit frühen Beginn und ist jetzt 60 Jahre.  Auch wir waren im November 3 Wochen in Bad Aibling, allerdings war ich mit der medizinischen Betreuung nicht zufrieden. Die Therapiemaßnahmen waren sehr gut und mein Mann hat sich sehr wohl gefühlt. Wir konnten uns sehr gut mit Gleichbetroffenen austauschen, haben auch private Kontakte geknüpft,  die heute noch bestehen. Ich hatte viel Zeit, um die weitere Betreuung meines Mannes zuhause zu organisieren.  Ich bin voll berufstätig und dementsprechend muss ich schauen,  dass er so gut wie möglich versorgt ist. Seit November 2023 hat er Pflegegrad 4 und besucht an 4 Tagen in der Woche eine Kurzzeitpflege, da er zuhause nicht mehr allein sein möchte. Zur Beantragung kann ich sagen, man braucht die Unterstützung durch den Hausarzt und den behandelnden Neurologen, dann klappt es, und man muss die zuständige Kasse darauf aufmerksam machen, dass diese Reha nur mit Begleitperson durchführbar ist. Falls jemand Fragen hat, beantworte ich gerne.

 

 

 

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Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 5 Jahren

Beiträge: 55

Liebe Angehörige,

vielen Dank für Ihren wertvollen Beitrag und Tipps. Auch ich bedaure es sehr, dass wir im Forum zwar viele Leser haben, aber nur wenig Austausch zustande kommt. Dabei wäre dies ein so wichtiger Beitrag zur Selbsthilfe, durch das Erzählen von den eigenen Erfahrungen kann man anderen Betroffenen so viele neue Impulse mitgeben. Aber vielleicht entwickelt sich dies noch, manche Dinge brauchen Zeit.

Ich wünsche Ihnen und Ihrem Ehemann weiterhin viel Kraft und Zuversicht!

Herzliche Grüße

Claudia Krack
Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

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Beiträge: 2
(@moorfraeulein)
Beigetreten: Vor 8 Monaten

Auch ich habe Erfahrung mit einer Reha in Bad Aibling gemeinsam mit meinen Mann. Wir waren gemeinsam im November 2023, 3 Wochen in der Einrichtung.  Mit der medizinischen Betreuung war ich nicht zufrieden,  die täglichen Therapiemaßnahmen allerdings waren sehr gut und mein Mann hat sich sehr wohl gefühlt.  Ich hatte Zeit die Betreuung meines Mannes zuhause zu regeln. Er hat seit 2018 mit 56 Jahren die Diagnose alzheimer mit frühen Beginn erhalten und wurde von heute auf morgen aus seiner Lebenssituation und Arbeitsleben gerissen. Ich bin voll berufstätig und mein Mann war bis Sommer 2023 tagsüber allein.  Seit November 2023 hat er Pflegegrad 4 und besucht an 4 Tagen eine Tagespflege,  da er nicht mehr allein sein möchte.  Wir haben uns sehr viel mit Gleichbetroffenen ausgetauscht und auch einen persönlichen Kontakt,  welchen wir pflegen,  da es hier bei uns so gut wie keine Möglichkeiten gibt.

Zur Beantragung der Reha kann ich sagen, mit Hilfe des Hausärzte und den behandelnden Neurologen gibt es keine Probleme,  wichtig bei der Beantragung ist die Aufnahme mit einer Begleitperson.

Gerne beantworte ich weitere Fragen. 

Mir fehlt vor allem der Austausch mit Betroffenenen in unserem Alter  (60),  berufstätig, auch in anderen Foren gibt es hier kaum Rückmeldungen.

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