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Teilnahmslosigkeit

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Beiträge: 4
Themenstarter
(@barbara)
Beigetreten: Vor 7 Monaten

Guten Tag

Mein Schwiegervater ist vor einiger Zeit an Altersdemenz erkrankt. Nun ist die Situation eingetreten, dass wir ihn kaum mehr zu etwas motivieren können. Er würde am liebsten am Morgen gar nicht aufstehen. Fremde Hilfe wird abgelehnt. Alles scheint ihm zu viel zu sein.

Habt ihr ähnliche Situationen erlebt? Wie seid ihr damit umgegangen? Habt ihr da Tipps für mich?

Vielen Dank.

5 Antworten
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Liebe Angehörige,

Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Rückzug treten im Zusammenhang mit einer Demenzerkrankung sehr häufig auf. Sie schreiben „alles scheint ihm zu viel zu sein“, das könnte bei Ihrem Schwiegervater als Folge der zunehmenden Gedächtnisstörungen durchaus der Fall sein. Da spielt die Angst zu versagen eine Rolle oder das Problem, dass durch den krankheitsbedingten Orientierungsverlust (räumlich, zeitlich und situativ) nach und nach die Fähigkeit verloren geht, sich selbst sinnvoll zu beschäftigen oder den Tag zu strukturieren. Hilfreich kann es sein, wenn Sie Ihren Schwiegervater durch positive Aktivitäten (also Dinge, die ihm Spaß machen und kleine Erfolgserlebnisse ermöglichen und vor allem nicht überfordern,) auf andere Gedanken bringen. Wichtig ist eine Tagesstrukturierung, z.B. durch feste Zeiten für die Mahlzeiten, das Beibehalten von Gewohnheiten und Aktivitäten. Bitte nicht auf Defizite hinweisen. Auch der Besuch einer Tagespflege könnte sehr gut für Ihren Schwiegervater sein. Weiterhin gibt es eine Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungen, die eventuell geeignet sind, um das Wohlbefinden Ihres Schwiegervaters zu verbessern (s. Anhang). 

Eine Depression als eigenständiges Krankheitsbild kann ebenfalls neben einer Demenz vorliegen. Depressionen können gut behandelt werden, sollte sich die Situation nicht verbessern sprechen Sie den Hausarzt oder Neurologen von Ihrem Schwiegervater darauf an.

Herzliche Grüße

Claudia Krack

Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

Antwort
4 Antworten
(@barbara)
Beigetreten: Vor 7 Monaten

Beiträge: 4

@admin 

Liebe Frau Krack

Vielen Dank für das Infoblatt. Wir haben uns mit einer uns bekannten Ergo-Therapeutin in Verbindung gesetzt und einen Termin vereinbart. Erst einmal nur für ein Gespräch ohne meinen Schwiegervater. Da er jegliche Art von Therapie ablehnt hoffen wir von ihr Tipps zu erhalten, wie wir ihn besser motivieren können.

Herzlichen Dank.

Antwort
(@barbara)
Beigetreten: Vor 7 Monaten

Beiträge: 4

@admin 

PS - Der Arzt ist bereits informiert...

Antwort
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Beiträge: 52

Liebe Barbara,

eine Ergotherapeutin miteinzubeziehen ist eine ausgezeichnete Idee! Ergotherapie (im häuslichen Umfeld) ist eine nachgewiesen wirksame Intervention bei Demenz, um die Selbständigkeit zu erhalten und die Selbstwirksamkeit wieder zu verbessern. Ich drücke die Daumen, dass die Ergotherapeutin Zugang zu Ihrem Schwiegervater findet, das ist ein richtig guter erster Schritt. Auch den Hausarzt zu informieren, findet ich gut. Es würde mich (und die vielen Leser des Forums) freuen, wenn Sie eine kurze Rückmeldung geben, ob die Maßnahmen erfolgreich waren. Und falls es noch nicht gleich funktionieren sollte: dann könnten wir gemeinsam überlegen, ob uns noch etwas anderes einfällt.

Alles Liebe und viel Erfolg!

Claudia Krack

Antwort
(@barbara)
Beigetreten: Vor 7 Monaten

Beiträge: 4

@admin 

Das werde ich gerne machen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung.

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