Liebe Angehörige,
Antriebslosigkeit, depressive Verstimmungen und Rückzug treten im Zusammenhang mit einer Demenzerkrankung sehr häufig auf. Sie schreiben „alles scheint ihm zu viel zu sein“, das könnte bei Ihrem Schwiegervater als Folge der zunehmenden Gedächtnisstörungen durchaus der Fall sein. Da spielt die Angst zu versagen eine Rolle oder das Problem, dass durch den krankheitsbedingten Orientierungsverlust (räumlich, zeitlich und situativ) nach und nach die Fähigkeit verloren geht, sich selbst sinnvoll zu beschäftigen oder den Tag zu strukturieren. Hilfreich kann es sein, wenn Sie Ihren Schwiegervater durch positive Aktivitäten (also Dinge, die ihm Spaß machen und kleine Erfolgserlebnisse ermöglichen und vor allem nicht überfordern,) auf andere Gedanken bringen. Wichtig ist eine Tagesstrukturierung, z.B. durch feste Zeiten für die Mahlzeiten, das Beibehalten von Gewohnheiten und Aktivitäten. Bitte nicht auf Defizite hinweisen. Auch der Besuch einer Tagespflege könnte sehr gut für Ihren Schwiegervater sein. Weiterhin gibt es eine Reihe von nicht-medikamentösen Behandlungen, die eventuell geeignet sind, um das Wohlbefinden Ihres Schwiegervaters zu verbessern (s. Anhang).
Eine Depression als eigenständiges Krankheitsbild kann ebenfalls neben einer Demenz vorliegen. Depressionen können gut behandelt werden, sollte sich die Situation nicht verbessern sprechen Sie den Hausarzt oder Neurologen von Ihrem Schwiegervater darauf an.
Herzliche Grüße
Claudia Krack
Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.