Benachrichtigungen
Alles löschen

Beschuldigungen

4 Beiträge
2 Benutzer
0 Likes
497 Ansichten
Beiträge: 2
Themenstarter
(@bine66)
Beigetreten: Vor 11 Monaten

Liebe Angehörigen,

kennt sich einer von Euch aus mit Beschuldigungen die nicht stimmen ?

Mein Schwiegervater ist 88 Jahre alt und bis jetzt dachten wir nur es handelt sich um normale Altersdemenz.

Aber es wird immer schlimmer...

zuerst war es ein Kehrblech, dann sein Nähzeug das wir angeblich entwendet haben.

Dann unterstellt er ernsthaft den Kassiererinnen im Geschäft Artikel bewusst doppelt zu scannen um Sie dann später selbst auf seine Kosten mit nach Hause zu nehmen. Eine Butter z. Bsp.

letzten Monat mussten wir seine Checkkarte neu beantragen. Er konnte Sie nicht mehr finden....

Diesen Monat seine Krankenkarte.

Nun behauptet Er sein eigener Sohn, also mein Mann, hat ihm sein Aktienkonto abgeräumt. Er misstraut seinem eigenem Sohn. Redet schon seit langer Zeit bei mir schlecht über Ihn.

Als mein Mann seinen defekten Rechner gegen einen neuen Laptop ausgetauscht hat behauptet er jetzt... sein Computer war  nicht defekt, sondern mein Mann wollte nur, das  das er nicht mehr ins Internet kommt....

Es ist sehr schwierig, da er auch noch alleine in seinem Haus lebt und ein ausgeprägter Messie ist.

Was können wir tun ?

Ich persönlich habe den Kontakt zu Ihm abgebrochen. Es tut mir zu weh wie er über seinen Sohn redet.

Mein Mann aber geht mehr schlecht als recht im Moment trotzdem noch zu Ihm.

 

 

 

 

 

3 Antworten
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Liebe Angehörige,

die beschriebenen Verhaltensweisen Ihres Schwiegervaters könnten auf eine Alzheimer Demenz hinweisen. Menschen mit Alzheimer Demenz verlegen häufig Dinge und finden diese nicht wieder. Durch die Erkrankung sind die Betroffenen nicht mehr in der Lage, sich das Verschwinden der Dinge zu erklären bzw. gezielt danach zu suchen. Die Erkrankten erleben dies als Kontrollverlust und sind empört, verzweifelt oder gar wütend darüber, eigentlich eine normale Reaktion. Schwierig ist nur, dass die Erkrankten häufig als Erklärungsversuch für dieses „nicht-mehr-verstehen-können“ diejenigen Menschen verantwortlich sehen, die gerade anwesend sind. Bestohlen worden zu ein scheint die einzige Erklärung. Die Erkrankten sind nicht mehr in der Lage, die Perspektive zu wechseln und zu erkennen, was diese Anschuldigungen bei den nahestehenden Familienmitgliedern emotional auslösen.  Wir raten deshalb den Angehörigen, die Beschuldigungen nicht persönlich zu nehmen und sich auch nicht zu rechtfertigen. Besser ist es, die emotionale Botschaft des Verhaltens herauszufinden (z.B. Empörung darüber, dass die Aktien scheinbar verschwunden sind“ und darauf einzugehen (z.B. „Du bist sehr wütend, das kann ich verstehen!“) und „Es macht Angst, wenn du nicht mehr weißt, ob das Geld reicht!“). Wenn es sich anbietet, kann man zusammen die verlorenen Dinge suchen oder das Gespräch in eine andere Richtung lenken.

Ein wichtiger nächster Schritt wäre eine Untersuchung beim Hausarzt oder Neurologen um zu erfahren, ob wirklich eine Demenz vorliegt. Nur auf diese Weise können Sie Ihren Schwiegervater unterstützen und eben auch seine veränderten Verhaltensweisen verstehen.

Im Anhang finden Sie die Checkliste „Was tun nach der Demenz-Diagnose?“ sowie das Infoblatt 15 „Allein leben mit Demenz“ als erste Information für den Fall, dass es sich bei Ihrem Schwiegervater tatsächlich um eine Demenzerkrankung handelt. Sehr gerne können Sie sich dann mit weiteren Fragen wieder an das Forum wenden.

Herzliche Grüße

Claudia Krack (Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.)

Antwort
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Infoblatt15_Allein_leben_mit_Demenz

Antwort
Beiträge: 2
Themenstarter
(@bine66)
Beigetreten: Vor 11 Monaten

Liebe Admins,

ich danke Euch für die Hilfestellung.

Und natürlich auch für die Antwort Claudia Krack.

Nächte Woche haben wir den ersten Termin zur Demenz Untersuchung.

Und dann werden wir weitersehen....

viele dankbare Grüsse

Sabine 

Antwort
Teilen: