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Akzeptanz für Angehörige Person

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Themenstarter
(@tanja555)
Beigetreten: Vor 11 Monaten

Hallo,

seit einiger Zeit habe ich und Töchter von meinem Partner (66 Jahre) gemerkt, dass er Demenz Anzeichen hat. Es kam schleichend, zuerst kleine Ausfälle - Gedächtnislücken - und dann immer mehr, so das er nicht mehr die Person ist, die ich und seine Töchter kennen. Momentan ist es so, dass er sich komplett abkapselt und nichts mehr machen möchte, findet immer wieder Gründe warum er nichts unternehmen will. 

Ich habe mich erkundigt über den Verlauf der Krankheit und das Einzige was mir bleibt ist zu akzeptieren. Das fällt mir aber sehr schwer. Keine Reisen mehr, keine schöne gemeinsame Zeit, kein liebenden Partner an meine Seite: er weigert sich und wird zum Teil sehr aggressiv.

Wir wohnen nicht zusammen, daher kann ich ihn nicht einfach so besuchen, vor allem nicht wenn er sich weigert und ablehnt. 

Wie kann ich diese Situation akzeptieren und ihn loslassen? Ich weiß, dass es kein Patentrezept dafür gibt, aber bestimmt Erfahrungen von andere Angehörigen, die das hinter sich haben. 

Ich habe zum Teil schlechtes Gewissen, wenn ich darüber nachdenke ihn sich selbst zu überlassen. Verstehe aber auch, dass ich ihn nicht helfen kann, wenn er keine Hilfe möchte.

Bin dankbar für jeden Vorschlag. Danke!

Lg Tanja

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1 Antwort
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Liebe Angehörige,

die meisten Paare erleben, dass die Beziehung durch eine Demenzerkrankung aus der Balance gerät. Angehörige berichten in unseren Seminaren von der Trauer, wenn ihr an Demenz erkrankter Partner sich zurückzieht, Verhaltensveränderungen auftreten, die Gemeinsamkeiten und das Vertraute schwindet oder wenn man vom Partner nicht mehr erkannt wird.

Die Akzeptanz der Erkrankung ist tatsächliche das Einzige, was den Angehörigen hilft, mit dieser extremen Situation umzugehen. Eine Angehörige, deren Ehemann an Alzheimer Demenz erkrankt war, hat z.B. ihre Situation so beschrieben: „Die Trauer um den Verlust ist immer präsent, wir hatten doch noch so viel gemeinsames vor." Im Seminar haben wir mögliche Wege besprochen, wie Akzeptanz der Erkrankung gelingen kann. Trauer ist etwas sehr Individuelles und wie Sie ganz richtig schreiben, es gibt kein Patentrezept. Hilfreich ist es, offen über seine Trauer zu reden, mit Freunden und Vertrauten aber auch in einer Selbsthilfegruppe (SHG) für Angehörige von Menschen mit Demenz. SHGs in Ihrer Nähe finden Sie hier über eine Postleitzahlsuche:

https://www.deutsche-alzheimer.de/adressen

Der Austausch mit anderen Betroffenen kann neue Wege aufzeigen, Mut machen und man kann seine Gefühle reflektieren.

Auch eine professionelle Begleitung durch eine Psychotherapie kann sehr hilfreich sein, um mit seiner Trauer und den belastenden Gedanken, dieser Situation ausgeliefert zu sein, nicht genug zu tun bzw. nicht helfen zu können, umgehen zu lernen.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und das Sie Ihren persönlichen Weg finden.

Herzliche Grüße

Claudia Krack

Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

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