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[Gelöst] Vater verhält sich am Tage unauffällig aber in der Nacht total verwirrt

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Themenstarter
(@ingeborg1)
Beigetreten: Vor 2 Jahren

Mein Vater verhält sich im laufe des Tages völlig normal aber am späten Abend ist er total verwirrt.Er ist dann sehr unruhig und versucht das Haus zu verlassen um meine Mutter zu suchen obwohl sie neben ihn steht.In der Situation erkennt er mich sowie meine Geschwister aber meine Mutter empfindet mein Vater als fremde Person.Meine Mutter ist jeden Abend fix und fertig da mein Vater jedesmal das Haus verlassen möchte um sie zu suchen.Der Arzt hat nun meinen Vater zur Nacht Melperon verordnet, hilft aber überhaupt nicht.Da auch meine Mutter gesundheitlich sehr angeschlagen ist kann sie dieses Erscheinungsbild meines Vaters auf die Dauer nicht verkraften.Das Sonderbare ist das mein Vater über den Tag den ganzen Haushalt schmeisst,sich und meine Muter gut versorgt.Was tun?

1 Antwort
Beiträge: 21
(@validation)
Beigetreten: Vor 3 Jahren

Hallo Ingeborg,

hat Ihr Vater einen Pflegegrad und hat er einen Befund, wenn ja welchen?

An Demenz erkrankte Menschen benötigen eine Struktur, die hat er ja wohl tagsüber.

Früh morgens bis Nachmittags sind die kognitiven und körperlichen Leistungen noch gut und nehmen zum Abend hin ab.

Die Kraft und die kognitiven Fähigkeiten lassen nach und die Menschen sind erschöpft. Auch wir als gesunde Menschen haben zum Abend hin ein Empfinden von Müdigkeit und teils ein Erschöpfungsgefühl. Wenn Ihr Vater an eine Demenz leidet ist das nicht mehr über das Kontrollorgan Gehirn mehr zu kontrollieren und alles gerät außer Kontrolle. Sprechen Sie mit dem Neurologen. Dass eine Unruhe in den Abendstunden zunimmt ist ein normaler Prozess bei einer dementiellen Veränderung.

Wenn die Erinnerung so eingeschränkt ist, dass selbst Angehörige nicht mehr erkannt werden, kann nur noch versucht werden, über bestimmte Sinneseindrücke einen Zugang zu finden. Vorschlag: Probieren Sie, eine Erkennungsmelodie zu finden, die Sie immer summen oder singen, wenn Sie mit der alten Person in Kontakt treten. Ganz gleich ob als Angehöriger oder Mitarbeiter oder sonstige nahe stehende Person. 

Ein anderer Zugang können die Redewendungen sein, die die demenziell erkrankte alte Person oft verwendet hat und verwendet. Eine Tochter begrüßte ihre Mutter, die Schwierigkeiten hatte, sie zu erkennen, immer wieder mit der Formulierung: „Hier ist Dein ‚liebes Schätzken‘!“, was die Mutter früher immer zu ihr gesagt hatte. Ein Sohn hatte die Erfahrung gemacht, dass seine Mutter immer schallend lachte, wenn er sie aufforderte, es „krachen zu lassen“. Als sie ihn nicht mehr erkannte, sagte er: „Komm, lass es uns krachen lassen!“ Sie lachte und erkannte ihn.

Legen Sie ein Fotoalbum an und legen Sie diesen griffbereit parat um die Erinnerungen zu stärken ggf. auch Spaziergang und die Mama, kommt Euch entgegen und begrüßt ihn.

mfg

Monika Bechtel

 

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