Liebe Bini, herzlich willkommen im Forum!
Eine Demenzdiagnose ist ein Schock und wirft viele Fragen auf. Ihre Angst vor dem, was nun auf Sie beide zu kommt und was sich durch die Erkrankung alles ändern wird ist deshalb nur zu verständlich! Ich finde es es richtig gut, dass Sie trotz dieser Angst aktiv nach Informationen suchen, denn Wissen aufzubauen und einen Umgang mit dieser schwierigen Situation zu suchen, ist das beste was Sie tun können.
Gut ist es, wenn Sie mit Ihrem Partner offen über die Diagnose Demenz reden können, um gemeinsam Wünsche zur Lebensgestaltung zu besprechen und festzuhalten. Jetzt in dieser frühen Phase kann Ihr Lebenspartner auch noch Vorsorge treffen und z.B. eine Vorsorge-Vollmacht und eine Patienten-Verfügung aufsetzen. Dabei hilft Ihnen z.B. der Betreuungsverein in Ihrer Nähe.
Weitere Tipps was Sie jetzt tun können finden Sie im Anhang in dem Infoblatt „Was tun nach der Demenz-Diagnose?“.
Als nächsten Schritt könnten Sie gemeinsam einen Beratungstermin z.B. bei einer Alzheimer Gesellschaft vereinbaren. Wir (die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz) bieten z.B. kostenfreie (telefonisch oder per Video-Chat) Beratungen an, die Sie gerne in Anspruch nehmen können. Hier finden Sie weitere Informationen zu diesem Angebot: https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/demenzsprechstunde/
Auch gilt es zu klären, wie es finanziell weitergeht. Ist Ihr Partner z.B. noch berufstätig wäre es wichtig, sofort einen Schwerbehindertenausweis zu beantragen. Dann gilt ein besonderer Kündigungsschutz. Dazu und zu den finanziellen Leistungen der Pflege-Versicherung beraten Pflegestützpunkte kostenfrei und neutral. Den nächsten Pflegestützpunkt in Ihrer Nähe finden Sie hier: https://www.pflegestuetzpunkte-deutschlandweit.de/
Eine Reha zusammen mit Ihrem Partner könnte eine gute Idee sein, um mehr über das Erkrankungsbild und den gemeinsamen Umgang mit der Diagnose zu erfahren. Lesen Sie doch bei Interesse den Beitrag „Rehamaßnahmen – wie entscheide ich richtig?“ hier im Forum. Eine Angehörige berichtet über ihren Aufenthalt mit ihrem erkrankten Ehemann im Alzheimer Therapiezentrum Bad Aibling ( https://www.schoen-klinik.de/bad-aibling-harthausen/fachzentren-institute/alzheimer-therapiezentrum/ueberblick ).
Auch Seminare für Angehörige von Menschen mit einer Demenz sind gut geeignet, um Wissen aufzubauen. Unsere Schulungsangebote (als Präsenzkurse oder auch online) finden Sie z.B. hier:
https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/schulungen/
Der Besuch einer Selbsthilfegruppe kann ebenfalls hilfreich sein, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und offen über Sorgen und Ängste reden zu können:
https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/selbsthilfegruppen/
Falls Sie nicht in Rheinland-Pfalz wohnen, können Sie sich sich auch an die regionale Alzheimer Gesellschaft in Ihrem Bundesland wenden.
Weitere Broschüren zum Thema Demenz finden Sie hier:
https://www.deutsche-alzheimer.de/publikationen
Insbesondere die Broschüre „Was kann ich tun?“ kann ich Ihnen zum Einstieg empfehlen.
Herzliche Grüße
Claudia Krack
Forums-Administration und Vorstandsmitglied der Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.