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Lustlosigkeit und Vergessen

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Themenstarter
(@karli)
Beigetreten: Vor 3 Jahren

Hallo. Mein Mann hat seit drei Jahren Demenz. Es fing schleichend an, er vergaß das wir im Urlaub waren, Orte oder wie man dahin gelangt, waren teilweise weg und dann doch wieder abrufbar. Mittlerweile ist es leichte Demenz. Er stellt Dinge an falsche Plätze, vergisst Sachen die wir gerade erst besprochen haben und liegt sehr oft auf der Couch und schaut fern. Ich habe versucht Gesellschaftsspiele mit ihn zu machen, Rätseln, kaufe Zeitungen damit er was zum lesen hat. Aber er ist für nichts wirklich zu begeistern. Es fällt mir sehr schwer das zu akzeptieren da mein Mann mir doch selber immer sagt das es ihn stört das er alles vergisst. Ich bin selber noch berufstätig und habe auch Angst das er einfach das Haus verlässt und sich verläuft das sein Kurzzeitgedachtnis sehr nachgelassen hat. Einmal musste ich ihn nach der Arbeit schon suchen, da er eine Abkürzung zu meiner Arbeit machen wollte und sich verlaufen hatte. In eine Tagespflege bekomme ich ihn nicht dafür ist er mobil genug und sträubt sich dagegen. Wie kann ich ihn animieren etwas zum Training für das Gedächtnis mit mir zusammen zu machen. Ich weiß nicht weiter. 

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1 Antwort
Beiträge: 52
Admin
(@admin)
Beigetreten: Vor 4 Jahren

Liebe Karli,

mit einer Demenzerkrankung gehen auch häufig Depressionen einher, dies könnte die Antriebslosigkeit erklären, die Sie bei Ihrem Ehemann beobachten. Hier könnten Sie das Gespräch mit dem behandelnden Neurologen von Ihrem Ehemann suchen und auf die Antriebslosigkeit sowie auf den gestörten Tag-Nachtrhythmus hinweisen. Sollte der Arzt bei Ihrem Ehemann eine Depression diagnostizieren, kann diese recht gut medikamentös behandelt werden. Wenn Ihr Ehemann dann unter der Therapie wieder mehr Interesse an Aktivität zeigt, kann man zusätzlich nicht-medikamentöse Maßnahmen ergreifen wie z.B. Psychotherapie, Musiktherapie, Beschäftigungstherapie etc.

Weiterhin können Sie Ihren Ehemann unterstützen, im dem Sie ihn bei Aktivitäten "positiv anleiten": sagen und zeigen Sie, was er tun kann, loben Sie wenn etwas gelingt, kritisieren sie nicht wenn es schief geht - dadurch stärken Sie sein Selbstwertgefühl und motivieren ihn für weitere Aktivitäten.

Kaum eine andere Erkrankung ist so komplex und verändert das Leben des Erkrankten wie auch von den Angehörigen wie Demenz. Wissensaufbau ist für die Angehörigen enorm wichtig, um besser mit der Situation zu recht zu kommen. Gerne können Sie unsere telefonische Demenzsprechstunde nutzen, um weitere Informationen und Hilfestellungen zu erhalten:

https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/demenzsprechstunde/

Die nächste Sprechstunde findet am 15.10.2021 10-12 Uhr statt, Anmeldung unter: monika.bechtel@alzheimer-gesellschaft-rhpf.de

Weiterhin wäre vielleicht auch ein Seminar für angehörige von Menschen mit Demenz für Sie interessant. Die Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V. bietet regelmäßig kostenfreie Seminare an, hier finden Sie unsere Schulungskurse:

https://www.alzheimer-gesellschaft-rhpf.de/schulungen/

Auch eine Reha könnte für Sie und Ihren Ehemann sehr gut sein. Hier im Forum habe ich unter "Rehamaßnahmen - wie entscheide ich richtig?" zwei Beiträge von Angehörigen eingestellt, die einen guten Überblick über die Möglichkeiten einer Reha geben. Insbesondere ein Aufenthalt im Alzheimer Therapiezentrum Bad Aibling könnte für Sie sehr hilfreich sein.

Herzliche Grüße

Claudia Krack

Systemadministration und Vorstandsmitglied Alzheimer Gesellschaft Rheinland-Pfalz e.V.

 

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